In der Lippstädter Brüderkirche ist ab Donnerstag, dem 30. Oktober, die Ausstellung »Von christlicher Judenfeindschaft« zu sehen. Auf fast 30 Tafeln werden die Absurdität und Grausamkeit jahrhundertelangen christlichen Judenhasses aufgezeigt, so die Evangelische Landeskirche von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die die Wanderausstellung zusammen mit dem Bundesbeauftragten für Jüdisches Leben, Dr. Felix Klein, initiiert hat.
Der Lippstädter Projektgruppe aus Mitgliedern der Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt, Katholisch in Lippstadt, das Lippstädter Netzwerk für Frieden und Solidarität e.V., die Gruppe OMAS GEGEN RECHTS Lippstadt und die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Soest-Arnsberg geht es nicht nur darum, den »Generalverdacht« gegenüber Juden, wie den angeblichen Hostienfrevel, den Ritualmord, das Brunnenvergiften oder den Wucher aufzuzeigen, sondern darauf hinzuweisen, dass Judenhass und Antisemitismus auch heute in vielen modernen Verschwörungsmythen wiederzufinden sind. Die Ausstellung kann dazu beitragen, die Quellen antijüdischer Vorurteile zu erkennen. Es sei wichtig, dass sich die christlichen Kirchen ihrer Vergangenheit stellen, denn tiefsitzende unbegründete Vorbehalte gegenüber Juden und negative Zuschreibungen seien bis Mitte des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil christlicher Theologie und kirchlichen Handelns gewesen. Ein Umdenken habe erst unter dem Eindruck des Holocaust begonnen. Auch moderne Verschwörungstheorien von Rechtsextremen oder radikaler muslimischer Gruppen, bedienen sich traditionell christlicher Klischees von Judenfeindschaft. Die Parallelen zur heutigen Zeit sind erschreckend.
Die Ausstellung „Von christlicher Judenfeindschaft“ zeigt die „Muster“ christlicher Judenfeindschaft, wie seit dem Beginn des Christentums durch die Jahrhunderte transportiert wurden.
Sie kann von einzelnen Besuchern*innen, von Schulklassen, kirchlichen Gruppen und anderen Einrichtungen besucht werden. Besondere Terminverabredungen für Schulklassen und Gruppen sind möglich! Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die Ausstellung ist nach ihrer Eröffnung von 31. Oktober bis zum 9. November täglich von 14.30 Uhr bis 17 Uhr in der Brüderkirche, Johannes-Westermann-Platz 4, zu sehen. Eintritt ist frei.

